Büsum Open Air

Wie häufig sollen Events stattfinden? Wie laut darf es open air werden? Wann ist Lieferverkehr auf der Seeseite des Deiches und der Lagune zulässig? Wie gehen wir in Zukunft auf Veranstaltungen mit Plastik und Müll um?

Nach den vielen Diskussionen und Beschwerden zu einzelnen Open-Air Veranstaltungen in Büsum hat unsere Fraktion die Vorgehensweise zur Vergabe und Umsetzung von Events im letzten Kurbetriebsausschuss (am 03.04.2019) erneut auf den Tisch gebracht. Uns lag es am Herzen, gemeinsam mit allen Akteuren und Fraktionen gültige Kriterien schriftlich zu verankern.
Wir freuen uns sehr, dass der KTS/TMS viele dieser Punkte erkennt und bereits in seine Planung mit einbezieht (unser Lob gilt hier dem ganzen Team!). Auch manche Veranstalter sind auf einem guten Weg und bereichern Büsums ausgewogenes Freizeitangebot! Wir wundern uns allerdings, dass die Ausschuss-Mitglieder der anderen Fraktionen in Sachen Verkehr am Strand, Umweltschutz und Lautstärke den Veranstaltern keine Einschränkung vorgeben möchten und lieber abwarten wollen, wie sich die Dinge entwickeln.

Da uns Transparenz wichtig ist, lesen Sie hier, welche Richtlinien von uns im Einzelnen vorgelegt wurden…

Die SPD-Fraktion regt an, bei der Planung, Vergabe und Durchführung von Open-Air-Veranstaltungen in Büsum die folgenden Aspekte als Richtlinie für alle Veranstaltungen unter freiem Himmel zu verankern

Verkehr 
Der Auf- und Abbau sowie der Lieferverkehr ist zeitlich zu bündeln, um die Belästigung durch Fahrzeugverkehr am Deich (seewärts), auf der Lagune und rund um die Hafenbecken auf das Mindestmaß zu reduzieren. Zeiträume der Überfahrt auf Deich und Lagune sollen eingeschränkt werden. Ein permanentes Hin- und Herfahren von PKWs soll entfallen. Gewerbetreibenden von Open-Air-Events werden zudem angehalten, am Deich und auf der Lagune langsam zu fahren und auf Fußgänger Rücksicht zu nehmen. Hupen und das „Scheuchen“ von Fußgängern ist strengstens untersagt. Zudem ist es den Mitarbeitern während einer Veranstaltung untersagt, ihre PKWs (die nicht für die Veranstaltung benötigt werden) am Deich und auf der Lagune zu parken. Hierfür wird zeitbegrenzt Parkraum hinter dem Deich zur Verfügung gestellt.

Lautstärke
Alle Lautsprecher sollten so positioniert werden, dass sich die Akustik so gut es geht auf den Ort des Geschehens konzentriert. Es soll bestmöglich gewährleistet werden, dass die Beeinträchtigung jener, die nicht an der Veranstaltung interessiert sind, auf das Mindestmaß reduziert wird. Witterungsbedingungen sind zu berücksichtigen (Wind).

Umwelt
Als Nationalparkgemeinde ist Büsum weiterhin bestrebt, sein umweltfreundliches Image auszubauen. Für seine Open-Air-Veranstaltungen werden vorrangig jene Betreiber ausgewählt, die im Sinne der Nachhaltigkeit arbeiten und hierfür entsprechende Konzepte vorlegen. Insbesondere steht der Einsatz von wiederverwertbarem Geschirr im Fokus. Auch ein Pfandsystem ist wünschenswert. Ziel der Gemeinde Büsum ist es, Einweggeschirr auf Open-Air-Events bis spätestens zur Saison 2021 zu vermeiden.

Sauberkeit
Bei großen Veranstaltungen ist auf regelmäßige, ausreichende Reinigung von Toiletten und die Entsorgung von Müll zu achten.

Sicht aufs Wasser 
Die bereits geltende Vorgabe, entlang des Museumshafens die Sicht nicht mit Ständen und Bühnen zu verstellen, wird auf andere Veranstaltungsorte ausgeweitet. Wunsch ist es, bei allen Open-Air-Veranstaltungen den Blick aufs Meer und den Hafen freizulassen (Ausnahmen bilden starke Winde). Zuständig für die Abstimmung sowie Ausnahmen ist der KTS/TMS bzw, das Ordnungsamt.

Jahresplanung 
Der KTS/TMS legt dem Kurbetriebsausschuss einen Jahresplan zu Open-Air-Veranstaltungen zeitgerecht vor. Ergänzungen sind während des Jahres natürlich möglich. Ziel ist es, auch Vermietern möglichst früh die Gelegenheit zu bieten, mit besonderen Events zu werben.

Flächen für Open-Air-Veranstaltungen
Veranstaltungen bleiben weiterhin in Organisation und Umsetzung in ihrer Zuständigkeit wie folgt beim KTS/TMS: Ankerplatz, Freitreppe, Watt-Tribüne, Watt’n Insel, Kurpark und entlang der Hafenbecken (Kutterregatta, Old-Timer-Treff). Die folgenden Gemeindeflächen bleiben in der Zuständigkeit beim Ordnungsamt: Brunnenplatz, Rathausplatz, Parkplatz T4. Der Rathauspark, insbesondere das Bürgerfrühstück, ist von der Vergabe an Standbetreiber ausgenommen. Ausnahmen benötigen gesonderte, vorherige Absprache.

Qualität
Vor der Vergabe von Open-Air-Veranstaltungen in Büsum sollte vom Veranstalter ein umfassendes Konzept mit dem KTS/TMS bzw. dem Ordnungsamt abgestimmt werden; ein Motto/Thema, der Umfang, die Ausrichtung und Optik der geplanten Verkaufsstände sowie das gebotene Programm werden hier benannt. Ferner sollte der KTS/TMS bzw. das Ordnungsamt die Möglichkeit erhalten, das kulturelle Angebot wie z.B. ausgewählte Musikbands vorher zu prüfen (über Demo-Tapes oder Links). Ausnahmen bilden Veranstaltungen, die vom Büsumer Ehrenamt umfänglich zugunsten der Gemeinnützigkeit stattfinden.

Taktung 
Politisches Ziel ist es, Gästen wie Büsumer*innen mit Open-Air-Veranstaltungen ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Veranstaltungen werden dafür rechtzeitig ausgeschrieben. Fehlt die Nachfrage, gelten weiterhin die beschlossenen Kriterien für Open-Air-Veranstaltungen und zwar auch dann, wenn sich kein dazu passender Veranstalter finden lässt. In diesem Fall findet keine Veranstaltung statt.

Zeitlicher Rahmen 
Open-Air-Veranstaltungen sollten nach 11 Uhr beginnen und spätestens um 24 Uhr enden und sollten sich auf dienstags, freitags und sonnabends begrenzen. Ausnahmen sind entsprechend abzustimmen.
Die SPD-Fraktion Büsum

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