Susanne Kähler legt politische Ämter nieder
Mit viel Herzlichkeit, Blumen und dankenden Worten verabschiedeten Bürgervorsteher Gerd Gehrts und Bürgermeister Hans-Jürgen Lütje in der Ratssitzung am vergangenen Donnerstag unsere Gemeindevertreterin Susanne Kähler (SPD). „Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren, haben wir doch gut und lange Seite an Seite für die Belange von Büsum gekämpft“, so Bürgermeister Lütje und er fügte einen freundlich gemeinten Scherz hinzu: „Genau genommen waren es 25 Jahre und 41 Tage. Doch nun nach der Silberhochzeit ist Schluss!“
Der Grund: Nach 25 Jahren für die Gemeinde Büsum beendet Susanne Kähler ihr aktives Ehrenamt in der Politik. Viele politische Ämter hat sie in dieser Zeit bekleidet: Sie war anfangs bürgerliches Mitglied im Kurbetriebsausschuss, dann Mitglied in der Gemeindevertretung, Mitglied im Wahlprüfungsausschuss, Vorsitzende im Kurbetriebsausschuss, Vorsitzende der SPD-Fraktion, Mitglied im Hauptausschuss, Mitglied im Ausschuss für Ortsentwicklung, Mitglied im Tourismus Marketing, stellvertretendes

Mitglied im Amtsausschuss und Vorsitzende im Ausschuss für gesellschaftliche Angelegenheiten.
Auch ihre Abschiedsworte kamen von Herzen: „Es war mir eine Ehre, 25 Jahre für die Gemeinde Büsum tätig zu sein, es hat mir Spaß und Freude gemacht, auch wenn es mir manch sorgenvolle Nacht bereitet hat, denn es waren nicht immer leichte Wege, die wir alle gemeinsam gegangen sind“, so Kähler. Sie bestärkte ihre Mitstreiter zum Durchhalten. „Man braucht in der Kommunalpolitik immer einen langen Atem, das habe ich oft genug erfahren müssen. Von den ersten Debatten zur Strandgastronomie bis zum ersten Kaffee auf dem Sandstrand hat es beispielsweise zwei Legislaturperioden gedauert. Aber irgendwann gab es den Kaffee halt! Heute ist er dort nicht mehr wegzudenken.“
Susanne Kählers Ehrenamt war immer geprägt davon, Realistin zu bleiben und auch mit Niederlagen umgehen zu können. „Keiner von uns kann wissen, ob die eigene Meinung, die richtige für unseren Ort ist. Manches zeigt sich erst in der Rückschau. Auch Abstimmungsverhältnisse sind kein Garant dafür.“ Sie erinnerte sich an den „Blanken Hans“, „da waren alle dafür, doch Jahre später haben wir festgestellt, die Einrichtung begeisterte deutlich weniger Menschen als gehofft.“ Auch das Verhandlungsgeschick von Bürgermeister Lütje, hier keine EU-Fördergelder zurückzahlen zu müssen, erleichterte der Gemeindevertretung den Entschluss, sich vom „Blanken Hans“ wieder zu trennen. Kähler: „Es braucht immer auch Mut, falsche Entscheidungen wieder rückgängig zu machen.“
Ein großer Dank galt ihrer Fraktion, „der aktuellen und den vielen Ehrenamtlichen, die mich im Laufe der Jahre begleitet haben.“ Doch auch, wenn die SPD stets die politische Heimat von Susanne Kähler war, ist sie ein Fan davon, dass es mehr Parteien und Wählergemeinschaft gibt. „Es braucht die politische Diskussion und Auseinandersetzung, damit Entscheidungen reifen. Doch man sollte dabei nicht vergessen: Wir sind keine Gegner, wie sind Mitstreiter! Wir haben alle das gemeinsame Ziel, für die Gemeinde Büsum gute Beschlüsse zu fassen. Dass die Bürgerinnen und Bürger von unseren vielen Abenden, unseren Gedanken und Debatten zu wenig mitbekommen, das kam mir in all den Jahren oft zu kurz.“
In der Vinothek der „Alten Post“ ging eine politische Ära und ein harmonischer Abend mit allen Gemeindevertretern , dem Bürgermeister und Vertretern der Verwaltung zu Ende. Susanne Kähler bleibt im Vorstand unseres Ortsvereins, Heike Dorn rückt für sie als Gemeindevertreterin nach. Wir sagen herzlich: Danke, Susanne.
Es war uns eine Ehre!