Jugend debattiert!
Und wie gut sie das kann, um eigene Wünsche sachlich und nachvollziehbar zu formulieren, davon bekamen wir von der SPD Büsum heute zu spüren. Auf unsere Einladung kamen Vertreter des neuen Jugendparlaments, der DLRG und das JUZ-Team am Nachmittag zur Lagune. Bei Pommes und Softdrinks ging es um alles, was die Jugendlichen im Amt umtreibt:
Die DLRG wünscht sich von Büsum dringend einen Seminarraum (sie bilden auch aus) und einen stets zugänglichen, ebenerdigen Materialraum, um Zelte und schweres Gerät zu lagern.
Das Radfahren sollte in Büsum sowie auf den Wegen in andere Gemeinden sicherer werden, dafür müssten überall gute Radwege vorhanden sein, zum Teil die Baumwurzel beseitigt werden und Autofahrer sollten generell mehr Rücksicht nehmen und Jugendliche nicht auch noch anhupen.
Auf dem Büsumer Brunnenplatz oder am Anfang des Ortskerns braucht es eine oder mehrere Rad-Abstellmöglichkeiten, „man weiß oft nicht, wo man da sein Rad lassen soll“, sagt die Vorsitzende des Jugendparlaments Rija Matthiessen.
Die uneinheitliche Regelung, dass Radfahrer in Büsum mal gegen die Einbahnstraße fahren dürften und mal nicht, findet sie verwirrend.
Fahrschüler aus Hellschen, Reinsbüttel, Hedwigenkoog und Friedrichsgabekoog monierten die mangelnde Zuverlässigkeit von Bus und Bahn. „Manchmal fehlt sogar die Ansage, der Zug kommt einfach nicht“, so Kjel Beaud. Grundschüler aus den ersten Klassen können die Hinweise am Bahnsteig noch nicht lesen oder verstehen. Das sei auch ein Problem. Und der Bus 2612 fährt ab Büsum nach der 8. Schulstunde überhaupt nicht, da müssen immer die Eltern abholen.
Kurz vor den Ferien wurde natürlich auch das Freizeitprogramm angesprochen, „Schade, dass die Ferienfreizeit des DRK nur bis 14 Jahren geht“, findet Leonie Johannsen. Sie sei mit 16 zu alt. „Ein Angebot für Ältere wäre gut. Dabei muss es kein 14-tägiges Zeltlager sein, ein paar Tage wären toll, oder auch nur ein Tages-Trip für die Größeren.
Bei schönem Wetter ist der beste Treffpunkt natürlich die Lagune, zum Baden, Chillen und Musik hören. Doch spätestens um 24 Uhr kommt die Strandwacht und man wird nicht immer freundlich weggescheucht. Leider fehlt dann eine Disko oder ein Ort, wo die Jugendlichen noch hinkönnen. Das sei – zumal für einen Touristenort – echt schade.
Wenigstens einen Versammlungsraum für das Jugendparlament könnte JUZ-Leiter Alexander Riek anbieten. „Wenn ihr euch am Nachmittag treffen und besprechen wollt, sagt einfach ein paar Tage vorher Bescheid, dann kriegen wir das im Büsumer JUZ hin.“
Stichwort Natur? „Wir wollen was für unsere Zukunft tun, säen Wildblumen mit der Schule aus, aber dürfen nicht zu den „Fridays for Future-Demos“, weil das verboten wird“, ärgert sich Rike Bröcker. Mehr Grün innerhalb des Ortes wünschen sie und die anderen sich. „Wildblumen sehen überall gut aus und locken Insekten an.“ Auch Nistkästen fehlen, schlug man vor. Und damit alles schön sauber bleibt, braucht es mehr Mülleimer. Und mehr Menschen, die darauf achten, ihren Müll auch da rein zu tun.
Und nach gut 90 Minuten und weiteren Wünschen ging unser Treffen mit der Jugend zu Ende. Wir sagen Danke für das wirklich gute Gespräch mit Euch. Machen wir wieder, wenn ihr mögt!